Grenzen(los) ist das Thema der aktuellen Kunstausstellung von ART in AWO, die vom 15. Februar bis zum 30. Juni 2022 in der virtuellen Galerie www.art.in.awo.de zu sehen ist.
Die AWO hatte zur Eröffnung der Ausstellung und Verleihung des Jurypreises eingeladen.
„Ein hoch aktuelles Thema“, betonte Geschäftsführerin Ulrike Boden in ihrer Begrüßung, „nicht nur in Bezug auf die Diskussion um Grenzen und Beschränkungen rund um Corona, auch im Zusammenhang mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und Teilhabe, nicht zuletzt durch die aktuelle Grenzsituation in der Ukraine“.
Arno Reich-Siggemann, Kurator, und Doris Weißer, Projektleiterin ART in AWO, dankten allen Teilnehmer:innen für ihr Engagement und die kreative Umsetzung des Themas, wobei auf der gestalterischen Ebene Malerei, Zeichnung, Collagen auch digitale Techniken und Fotografie zum Einsatz kamen. „Das Thema unserer dritten Ausschreibung „Grenzen(los)“ wurde in den eingereichten Bewerbungen in unterschiedlicher Form aufgegriffen. Einerseits wird unser Leben in vielfältiger Hinsicht und auf verschiedenen Ebenen von Grenzerfahrungen bestimmt: durch geografische, politische und soziale Verhältnisse oder auch durch ganz persönliche Einschränkungen. Auf der anderen Seite steht die bewusste, auch spielerische Überschreitung und Auflösung von Grenzen, und sei es als Wunsch oder Phantasievorstellung.“
Als beste Arbeit wurden mit einem besonderen Platz in der Ausstellung die Fotos von Imke Janssen aus Verl prämiert.
Die Fotos entstanden im Sommer 2021 im Verler Freibad, wo sie nach der offiziellen Badezeit die Genehmigung bekam, eine Stunde in den menschenleeren Wasserbecken Unter- und Überwasseraufnahmen zu machen – „ein unvergessliches Erlebnis in der abendlichen Junisonne“, so Imke Janssen. Mit einer Unterwasserkamera entstanden Bilder, auf denen die Grenzen zwischen Wasser und Himmel, zwischen `unter Wasser´ und `über Wasser´ und zwischen scharf und unscharf zu verschwimmen scheinen.
Die gebürtige Hamburgerin lebt seit 26 Jahren mit ihrem Ehemann in Verl.
Schon seit Kindertagen ist Fotografie ihr Thema, gefördert und geprägt, wie sie erzählt, durch tolle Kunstlehrer und die Familie. Aber auch die Malerei hat es ihr angetan. Seit Anfang 2008 besucht sie an der Malschule für Erwachsene im Droste-Haus die Kurse von Yvonne Sneller. „Das hat meinen Blick für die Dinge geschult, Dinge im Alltäglichen zu entdecken, die man sonst nicht sieht.“
„Besonders gefallen hat uns die Realisierung einer einfachen, aber originellen konzeptionellen Idee, die zu Bildern mit einer großen visuellen Durchschlagskraft geführt hat. Perspektivische Verfremdungen und Verzerrungen an der Grenze zweier Medien (Wasser und Luft) vermitteln den Eindruck von Entgrenzung und Orientierungslosigkeit, aber auch von Freiheit und Leichtigkeit – ein wohltuender Kontrast zu der vorherrschenden, von der Pandemie geprägten Grundstimmung, in der wir alle zu versinken drohen…“ begründete Kurator Arno Reich-Siggemann die Entscheidung der Jury.
Für Besucher*innen ist die virtuelle Ausstellung „Grenzen(los)“ vom 15. Februar bis zum 30. Juni 2022 in der Galerie www.art-in-awo.de zu sehen.
Das Foto zeigt v.l. Ulrike Boden (AWO Geschäftsführung), Imke Janssen (Preisträgerin), Arno Reich-Siggemann (ART in AWO Kurator), Doris Weißer (AWO ART in AWO Projektleitung). (Foto: AWO)
