Gütersloh. Während der Internationalen Wochen gegen Rassismus machen zahlreiche Vereine, Gruppen und Institutionen auf das Problem der Ausgrenzung aufmerksam. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Gütersloh (KI) hat sich an der Aktionswoche beteiligt und zu einem digitalen Workshop eingeladen. „Mit unserer Veranstaltung wollen wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, uns immer wieder mit der so wichtigen Thematik von Ausgrenzung und Gewalt im Kontext rassistisch geprägter Handlungen zu beschäftigen, zu sensibilisieren und nach Lösungen zu suchen“, erklärt Manuel Erdmeier, Leiter des KI, zu Beginn der Veranstaltung.
Nach der Begrüßung stellte Regionalkoordinatorin Sabine Heidjann vom KI die Strukturen des Netzwerks ‚Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage‘ im Kreis Gütersloh vor. Das Netzwerk besteht mittlerweile aus 23 Schulen, die mit dem Erhalt des Siegels eine ganz deutliche Haltung beziehen und sich Tag für Tag für ein gelebtes Miteinander ohne Ausgrenzung und Gewalt einsetzen.
Als Referent war Thorsten Kröber vom Verein Helden e.V. aus dem Kreis Paderborn eingeladen. Als erlebnispädagogischer Träger ist der Verein deutschlandweit aktiv. Unter dem Motto ‚Stärke statt Macht – Everything you do makes a difference‘ erklärte er den Teilnehmenden im Webinar wie sie mit Rassismus, Ausgrenzung und Mobbing in ihrem Umfeld umgehen können und was für Lösungsansätze es dafür gibt. Zugeschaltet waren rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, vornehmlich aus pädagogischen Fachkreisen.
Anhand von Beispielen aus seinem Arbeitsalltag zeigte Kröber wie man als Außenstehender einem Opfer helfen kann. Für die Betroffenen sei es bereits hilfreich, wenn sie angesprochen werden und sich mitteilen können. Den Opfern gebe es emotionale Stabilität. Auch wenn noch keine Lösung parat ist, sei das Gespräch der erste Schritt. Schon damit können Außenstehende ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen.
Mithilfe sozialpsychologischer Effekte erklärte der Referent den Teilnehmenden, warum sich Gruppen den Tätern anschließen und dem Opfer nicht helfen. Das habe in den meisten Fällen damit zu tun, dass sich Menschen schnell an die Meinung anderer anpassen und Angst davor haben, eine andere Meinung offen zu teilen. Aus Erfahrung konnte Kröber berichten, dass je mehr Menschen sich als Gruppe zusammenschließen, desto geringer sei die Hilfeleistung und -bereitschaft – der sogenannte Bystander-Effekt.
Wichtig sei es, die Täter offen auf ihr Verhalten anzusprechen und mit ihnen zu kommunizieren. Dabei kann es helfen, einen Wunsch der Veränderung zu äußern anstatt direkt in die Konfrontation zu gehen. Im Anschluss an den Vortrag konnten die Teilnehmenden Fragen stellen und ihre eigenen Erfahrungen teilen – sei es im beruflichen Kontext oder im privaten Umfeld.
Weitere Informationen zum Netzwerk Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage im Kreis Gütersloh gibt es online unterwww.kreis-guetersloh.de/schule-ohne-rassismus