Klangkosmos Weltmusik startet in die neue Saison: Musiktraditionen aus der ganzen Welt zum 18. Mal zu Gast im Theater Gütersloh

Foto: Theater Gütersloh (Klaus Frahm)

Ab Oktober sind im Theater Gütersloh erneut Klänge aus aller Welt zu erleben: In der Reihe „Klangkosmos Weltmusik“ schlagen die verschiedenen Künstlerinnen und Künstler den Bogen von traditioneller und klassischer Musik ihrer Herkunftsländer zu neuen Musikstilen. Die Konzerte starten jeweils um 18.30 Uhr im Theatersaal, dauern eine Stunde und verstehen sich als „Appetizer“ am frühen Abend. Der Eintritt ist frei.

Mit dem „Iness Mezel Duo“ beginnt am Montag, 17. Oktober 2022, die Klangkosmos Weltmusik-Saison 2022/23. An diesem Abend erklingen im Theatersaal Stimmen der Berberfrauen aus Algerien/Großbritannien. Iness Mezel wurde in Paris als Tochter einer französisch-italienischen Mutter und eines Vaters kabylischer (berberischer) Abstammung aus Nordalgerien geboren. Sie lernte den Berbergesang von ihren Verwandten in der Kabylei. Nora Abdoun ist in Algerien aufgewachsen und spielt traditionelle Amazigh-Perkussion.

Einen Einblick in die Sufi-Musik und klassische Stücke aus der Blütezeit afghanischer Musikkultur wird das „ANIM Ensemble“ (Afghanistan/ Portugal) dem Publikum am Freitag, 11. November 2022, geben. Die Musikerinnen und Musiker des „Afghanistan National Institute of Music“ (ANIM) in Kabul konnten nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 nach Portugal evakuiert werden. Dort wird nun das ANIM im Exil aufgebaut, um die großen Musiktraditionen Afghanistans dort weiterzuführen und auch an eine jüngere Generation von Musikerinnen und Musikern weiterzugeben.

Das Trio „WoWaKin“ gehört zur neuen Generation traditioneller Musiker in Polen. Bartłomiej Wozniak kommt aus der Theaterszene, Mateusz Wachowiak hat eine klassische Musikausbildung und Paula Kinaszewska hat ihr Geigenspiel unter der Anleitung von berühmten Volksmusikern verfeinert, die ihr besonders viele Mazurken weitergegeben haben. In dem Konzert des Trios am Dienstag, 13. Dezember 2022, werden Mazurkas, Obereks, Polkas, Kuyaviaks, Lieder und Wiegenlieder aus den Regionen Radom, Kielce und Sanniki zu hören sein.

Am Mittwoch, 15. Februar 2023, wird Torgeir Vassvik, Songpoet der Sami vom Nordkap (Norwegen), mit seiner Version des traditionellen samischen Gesangs, gemeinsam mit Rasmus Kjorstadt an Oktavvioline und Fidel, zu erleben sein. Vassvik lebt in Oslo, stammt aus Gamvik an der nördlichsten Spitze Europas und hat seine Vision des Joik entwickelt, die als „Avantgarde-Joik“ bezeichnet werden kann. Die animistische Gesangstradition beeinflusst den samischen Musiker seit seiner Kindheit.

Zentralasien wird am Montag, 24. April 2023, mit Epengesang aus Karakalpakistan in der Klangkosmos-Reihe vertreten sein. Bakhshi-Sänger sind berühmt für eine einzigartige Epentradition, die bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht. Ihre Heimat ist die uralte Kulturregion Karakalpakistans um den Aralsee in Zentralasien. Das Ensemble „Winds of Aral Sea“ mit den beiden Solistinnen Bakhshi Azada Qarlibaeva und Gumisay Berdikhanova kombiniert die alten vokalen und instrumentalen Formen in ihrem persönlichen zeitgenössischen Stil.

Im Rahmen der „langenachtderkunst 2023“ wird das „Lornoar Trio“ am Samstag, 20. Mai 2023, den Klangkosmos Weltmusik mit der Stimme der Eton bereichern. Lornoar ist eine Sängerin, Songwriterin und Tänzerin aus Kamerun, geboren und aufgewachsen in der Hauptstadt Yaoundé. Lornoars Musik besteht aus verschiedenen Rhythmen: von Bikutsi bis Bossa Nova, Makossa, Batanga, Ekank, Ekomot und Mbalax. Mit Ausnahme der anderen Konzerte der Klangkosmos Weltmusik-Reihe wird das „Lornoar Trio“ um 19 Uhr und um 20 Uhr auftreten, das Konzert dauert ca. 30 Minuten.

Die Reihe „Klangkosmos Weltmusik“ wird bereits zum vierten Mal unterstützt von der Bürgerstiftung Gütersloh. Weitere Infos unter theater-gt.de.