Gütersloh. Das bisherige Integrationskonzept für das Kreisgebiet wurde bereits vor zehn Jahren geschrieben und ist damit sogar älter als das Kommunale Integrationszentrum (KI). Das ist seit Kurzem eine eigenständige Abteilung im Dezernat Bildung, Integration, Soziales und Jugend und hat damit eine entsprechende Aufwertung erfahren. Höchste Zeit für eine Neuauflage des Integrationskonzeptes. Auf Basis eines politischen Antrages überarbeitet das KI in Zusammenarbeit mit den dreizehn Kommunen das kreisweite Konzept. Ziel ist es, die aktuelle Integrationslandschaft zu beleuchten sowie künftige Pläne und Empfehlungen für Maßnahmen zu erarbeiten. Das Projekt wird vom Ibis Institut aus Duisburg begleitet und läuft bis voraussichtlich Ende 2023.Kreisdirektorin Susanne Koch stellte das Thema im Kreistag am gestrigen Montag, 28. November, vor.
Das Projekt startet derzeit mit einer Bestandsaufnahme. Dabei werden in einer Online-Umfrage und inInterviews bis Ende des Jahres Mitwirkende der integrativen Arbeit aus den kreiszugehörigen Kommunen sowie Menschen mit eigener Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte befragt. Mit ihrer Hilfe soll das Konzept möglichst authentisch und praxisnah gestaltet werden.
Wie auch im Kommunalen Integrationsmanagement (KIM) des Kreises Gütersloh liegt ein besonderer Fokus auf den größten Gruppen der Zugewanderten: Menschen aus Mittel- und Südosteuropa, seit 2015 in den Kreis geflüchtete Menschen – dazu gehören vor allem Geflüchtete aus Syrien, dem Irak und Afghanistan –, Geflüchtete aus der Ukraine sowie bereits länger hier lebende Migrantinnen und Migranten mit Potenzial einer nachzuholenden Integration.
Dabei soll das Gesamtkonzept die kreisweite Situation erfassen, die Lage in den einzelnen Kommunen und Gemeinden berücksichtigen und die dort vorhandenen Angebote und Strategien aufzeigen. Zusätzlich soll der Prozess noch mehr Transparenz über vorhandene Angebote herstellen sowie die Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren unterstützen. Der Prozess und das Konzept selbst werden auf dem aufbauen, was bereits im Kreisgebiet an integrativen Angeboten und Strukturen existiert – seien es die Aktivitäten von Verwaltungen, Vereinen und Initiativen, die Angebote durch Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen oder die zahlreichen Beratungsmöglichkeiten durch freie Träger und Wohlfahrtsorganisationen. Im nächsten Schritt folgen im kommenden Jahr eine Integrationskonferenz sowie eine Workshop-Phase. Begleitend ist ein langfristig angelegtes Integrationsmonitoring geplant.
Die Ergebnisse werden Ende 2023 in dem neuen Integrationskonzept sowie einer begleitenden Kurzversion zusammengeführt und veröffentlicht. Die dort vorgestellten Empfehlungen und Maßnahmen sollen die Grundlage für die weitere Gestaltung der integrativen Arbeit und Teilhabechancen im Kreis Gütersloh bilden und dabei helfen, lokale Bedarfe zu optimieren.
Projektverantwortlich: (v.r.) Manuel Erdmeier (Abteilungsleiter Kommunales Integrationszentrum des Kreises Gütersloh) und Susanne Koch (Kreisdirektorin und Dezernentin Bildung, Integration, Soziales und Jugend des Kreises Gütersloh) mit Dr. Anna Noack und Lena Wittenbrink (beide Kommunales Integrationszentrum des Kreises Gütersloh) bearbeiten die Neuauflage des kreisweiten Integrationskonzeptes. Foto: Kreis Gütersloh