Zu den bekanntesten Schätzen des Stadtarchivs Harsewinkel zählt sicherlich der Nachlass des Fotoateliers Jägers. Der Nachlass dokumentiert in mehr als 2.000 Glasplattennegativen die Geschichte Harsewinkels für einen Zeitraum von über 100 Jahren. Ein bedeutsamer Teil dieses fotografischen Nachlasses wird heute im LWL-Medienzentrum aufbewahrt. Aufnahmen jüngeren Datums, ab 1930, befinden sich im Stadtarchiv Harsewinkel.
Hierzu zählen neben Glasplatten, zahlreichen Passbildern und Rollbildfilmen auch die Kleinbildfilme. Diese Kleinbildfilme dokumentieren vor allem örtliche Veranstaltungen, besonders die Schützen- und Vereinsfeste.
Mit Hilfe des Bürgerschützen- und Heimatvereins Harsewinkel (BSV) ist das Stadtarchiv Harsewinkel in der Erschließung dieses Bestandes einen wichtigen Schritt vorangekommen. BSV-Archivar Gunnar Elbeshausen bot sich Anfang des Jahres 2020 an, die mehr als 12.500 Negative zu digitalisieren. Mit Übergabe der Digitalisate auf einer Festplatte ist das nun mehrjährige Digitalisierungsprojekt abgeschlossen. Interessierte können die Bilder über eine Archivsoftware zukünftig schnell und unkompliziert im Büro der Archivarin einsehen.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Heimatverein und dem Stadtarchiv ist jedoch noch nicht beendet, denn im Magazin des Stadtarchivs warten zahlreiche weitere Bildbestände auf ihre Digitalisierung. „Da liegt noch reichlich Arbeit vor uns“, versichert Stadtarchivarin Nicole Kockentiedt: „Der Aufbau des (digitalen) Bildarchivs befindet sich noch ganz am Anfang.“
Ziel ist es, die digitalisierten Bilder eines Tages auch im WorldWideWeb zu präsentieren.
Hintergrundinformationen zum Fotoatelier Jäger:
Das Geschäft der Familie Jäger wurde 1845 von Johann Heinrich Jäger zunächst als Buchbinderei und Buchhandel gegründet. Erst der Sohn Johann Hermann Jäger führte im Jahr 1884 die Fotografie als Geschäftszweig ein. In den folgenden hundert Jahren dokumentierten drei Generationen der Familie fotografisch den Wandel des Stadtbildes. Zu den Aufnahmen gehören wichtige öffentliche Ereignisse genauso wie private Feiern und Portrait- und Passbildaufnahmen. Um die zweite Jahrtausendwende wurde das Geschäft vom Nachkommen Viktor Hüfken aufgelöst. Ein Teil des fotografische Erbes befindet sich heute als Dauerleihgaben im Stadtarchiv Harsewinkel.
Stadtarchivarin Nicole Kockentiedt und Gunnar Elbeshausen vom Bürgerschützen- und Heimatverein Harsewinkel freuen sich, dass der erste Meilenstein des Digitalisierungsprojektes geschafft ist (Fotocredit: Stadt Harsewinkel)