Gütersloh. Wenn die Aufregung groß ist, wird oft die falsche Nummer gewählt. Die Notrufnummer 112 ist nur für den akuten lebensbedrohlichen Notfall gedacht. Entweder es brennt, ein Unfall ist passiert oder jemand befindet sich in einer akuten, potenziell lebensbedrohlichen Notlage. Stromausfall ist kein Fall für die 112. Bei Stromausfall gilt es Ruhe zu bewahren und zunächst im eigenen Haushalt den Sicherungskasten zu überprüfen. Wenn auch die Nachbarschaft keinen Strom hat, ist es richtig, sich beim Netzbetreiber zu informieren. Die 112 ist für echte Notfälle frei zu halten.
Echte Notfälle sind beispielsweise schwere Verletzungen oder Verbrennungen, Bewusstlosigkeit, Symptome, die auf einen Schlaganfall hindeuten, Anzeichen eines Herzinfarkts, Atemnot oder ein allergischer Schock. Auch wenn sie Situation unklar ist, aber lebensbedrohlich sein könnte, kann und soll die 112 angerufen werden.
Für alle anderen Fälle ist der ärztliche Bereitschaftsdienst da, die 116117. Darauf weist der Kreis Gütersloh jetzt erneut hin. Denn alle Anrufe, die kein echter Notfall sind, verschwenden Zeit und Ressourcen in der Leitstelle. Stromausfall gehört nicht dazu. Nicht lebensbedrohliche Erkrankungen, wie Hexenschuss oder Fieber auch nicht. Warum?
Im Zweifelsfall kommt ein Anruf wegen Anzeichen eines Herzinfarkts nicht durch, weil das Telefon durch jemanden besetzt ist, der Ohrenschmerzen hat. Es gehen entscheidende Sekunden verloren.
Die Nummer 116117 führt zum ärztlichen Bereitschaftsdienst. Sie ist die richtige Nummer, wenn eine Person zwar ärztliche Hilfe braucht, aber nicht lebensbedrohlich erkrankt ist. Auch wenn die Praxen nachts oder an Feiertagen geschlossen sind, erfährt man unter der Telefonnummer 116117, welcher Bereitschaftsarzt Dienst hat. Bei Stromausfall wendet man sich an den Stromversorger. Die 112 ist eine Notfallnummer, die in ganz Europa kostenfrei angerufen werden kann.
Rettungstransportwagen vor der Rotunde des Kreishauses Gütersloh. (Foto: Kreis Gütersloh)