„Wer nicht möchte, dass die Ratten in Herzebrock-Clarholz überhandnehmen, der muss selbst aktiv werden und sein Handeln überdenken“, informiert das Ordnungsamt der Gemeindeverwaltung. Dort häufen sich in letzter Zeit die Beschwerden über die Nager. Gelten doch Ratten als Schädlinge und Überträger von Krankheiten.
Das Ordnungsamt weist darauf hin, dass die Verwaltung bei starkem Rattenaufkommen durchaus aktiv gegen die Tiere vorgeht, wobei die Möglichkeiten der Maßnahmen aber eingeschränkt sind. Nach einer EU-Verordnung dürfen Schädlingsbekämpfer nicht regelmäßig und flächendeckend ausrücken und Giftköder auslegen. „Deshalb muss jeder Grundstückseigentümer selbst Maßnahmen ergreifen, wenn er irgendwo Ratten gesehen hat oder zumindest einen begründeten Verdacht hat, dass sich dort Ratten aufhalten“, klärt das Ordnungsamt auf.
Ratten halten sich an Orten auf, wo sie Nahrung und Verstecke finden. Durch Nahrung werden sie ganz besonders angelockt. Darauf haben die Menschen selbst einen gewissen Einfluss. Beispielsweise sollten Speisereste nicht in der Toilette entsorgt werden, weil sie damit in der Kanalisation landen. Und dort finden die Ratten dann genügend Nahrung. Zwar werden bei starken Rattenvorkommen die Schächte der Kanalisation punktuell durch Mitarbeiter der Gemeindewerke mit Rattengift bestückt, doch dieses Gift wird teilweise gar nicht angenommen, wenn die Ratten dort genügend andere Nahrung vorfinden.
Speisereste gehören in die Kompost-Tonne, ebenso wie Obst, Gemüse, Eierschalen, Zitrusfrüchte, Bananen, Teebeutel und Kaffeesatz mit Filtern, Grünabfälle aus dem Garten, Rasenschnitt, Wildkräuter, Laub und Strauchschnitt. Die Kompost-Tonne wird alle zwei Wochen geleert und somit haben Ratten dort keine Chance, sich auszubreiten.
„Nicht zu verwechseln ist die Kompost-Tonne aber mit dem Komposthaufen im Garten“, klärt die Verwaltung auf. Dort sollten Speisereste keinesfalls entsorgt werden, denn ein Komposthaufen ist in der Regel frei zugänglich und kann so Ratten und anderes Ungeziefer anlocken.
Auch die Häuschen zur Fütterung von Vögeln locken Ratten an, denn im Umfeld von Vogelhäuschen sammelt sich oft Futter auf dem Boden. Auch sollte berücksichtigt werden, dass Ratten sehr gute Kletterer sind. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Kleintierhaltung wie Hühnern oder Kaninchen. Auch deren Futter zieht Ratten magisch an.
„Ein achtsamer Umgang mit Nahrungsmitteln und Tierfutter kann also dazu beitragen, dass sich die ungeliebten Nager gar nicht erst bei uns wohlfühlen“, so die Verwaltung.