Donnerstag, 15. Juni 2023, 19.30 Uhr
Freitag, 16. Juni 2023, 19.30 Uhr
Samstag, 17. Juni 2023, 19.30 Uhr
Theater, Studiobühne
Theater Extra
Bürgerbühne – Die Werkstatt „Engel“
Im Format „Bürgerbühne – Die Werkstatt!“ wird ein bereits existierendes Werk der Theaterliteratur erarbeitet, aktuell ist dies das Stück „Engel“ unter der Leitung von Daniel Scholz.
Engel
die Verletzung, das Herz und die Gedanken
Schauspiel von Anja Hilling
Regie: Daniel Scholz
In einer gottverlassenen Kellerbar entzündet Kellnerin Asta Teelichter und betrachtet liebevoll ihre Gäste. Ein Tätowierer trinkt Bier um Bier und versucht dabei die Puzzleteile seines traumatischen Urlaubs wieder zusammenzusetzen. Eine totgeglaubte Frau mit schlechter Laune und schönem Kleid verliebt sich in ein Tattoo auf fremder Haut. Ein einsamer Witwer schöpft dank einer modernen Partnervermittlung zarte Hoffnung. Eine Tochter will raus, eine Zukunft haben. Eine Frau verliert ihr Gedächtnis und findet eine neue Identität. Ein gestern verliebter Mann plant derweil minutiös, die Liebe seines Lebens nach 19 Jahren noch einmal zu erobern.
Sie alle sind von den Luftsprüngen des Lebens ebenso gezeichnet wie von der Erdanziehung der Zeit. Und doch verharren sie hier nicht, sondern machen sich auf. Wohin, wird man sehen müssen. Nicht zuletzt schwebt über allem ja noch die unausgesprochene Frage, ob man die Auswahl des Motivs für sein Rücken füllendes Tattoo ausgerechnet einem verzweifelten Stammgast überlassen sollte.
Und was hat das mit Engeln zu tun? Wer weiß schon was ein Engel sein soll. Oder wo man so etwas wie einen Engel trifft?
Durch sämtliche Ebenen und Spielarten der menschlichen Erinnerung geht es in diesem rasanten, ungewöhnlichen Stück von Anja Hilling, die seit Jahren als eine der meistgespielten Gegenwartsautor*innen Deutschlands gilt.
Die Bürgerbühne Gütersloh spielt „Engel“ als lustvollen Trip in das Chaos menschlichen Erinnerns. Voller Spiellust stürzen sich die neun Darsteller*innen immer wieder in die windschiefen Chronologien dieses Stücks und tauchen an anderer Stelle wieder auf, andersfarbig, vielstimmig und immer wieder mit Sätzen auf den Lippen, wie sie in Deutschland nur Anja Hilling schreiben kann.
Mit Unterstützung von Bürgerstiftung Gütersloh und Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG
Sonntag, 18. Juni 2023, 16.00 – 18.30 Uhr
Theater, Theatersaal
Die Perlen der Cleopatra
Operette in drei Akten von Oscar Straus
Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald
In Deutscher Sprache
Theater für Niedersachsen, Hildesheim
Musikalische Leitung: Florian Ziemen, Regie: Oliver Graf, Bühne und Kostüme: Sebastian Ellrich, Chor Achim Falkenhausen
Cleopatra ist gelangweilt, will an ihre politischen Geschäfte nicht denken und sehnt sich vielmehr nach einem neuen Flirt. Nachdem sie von Julius Caesar verlassen wurde, lässt sie zunächst einen von ihr begehrten Soldaten zur Palastwache aufsteigen, feiert dann mit dem Priester des Ptah das Liebesopfer, beglückt einen Gesandten nicht nur mit einem Meeresbusen und unterwirft sich schließlich dem Triumvir des römischen Reiches Marc Anton.
Mit Klamauk und sprühendem Witz wird die Geschichte der sagenumwobenen Cleopatra auf die Schippe genommen: Neben Machtspielchen, politischen Intrigen und Kriegsdrohungen stehen die berüchtigten Verführungskünste der ägyptischen Königin im Zentrum, denen sie nicht mehr so ganz vertraut, weshalb sie immer wieder auf die titelgebenden Liebesperlen zurückgreifen muss. Oscar Straus gelingt in seiner Musik eine Mischung aus orientalischen Klängen, Jazzelementen und Walzermelodien. Schon zur Uraufführung 1923 im Theater an der Wien war die Operette der Hit der Saison, kurz nachdem das Grab des Tutanchamun entdeckt wurde.
Dieses Stück ist eine herrliche Veralberung der ägyptischen Königin und ihres Hofstaates. […] Hildesheim ist erst die vierte Bühne, die dem Stück ein Comeback beschert. Die Story geht im tfn als turbulenter Kostümball der flotten, freizügigen und frivolen 20er Jahre über die Bühne. Mit fast grenzenlosem Einfallsreichtum steckt Ausstatter Sebastian Ellrich das gesamte Ensemble in die verrücktesten Kostüme mit altägyptischer Anmutung zwar, aber doch irgendwie an den Golden Twenties orientiert. Gelungen auch sein Bühnenbild […] Hier kann sich der von Achim Falkenhausen vorbereitete Chor singend und choreografisch gut trainiert (Choreografie Annika Dickel) heftig austoben. Grundlage des Geschehens ist die farbig instrumentierte Musik, deren Leitung sich Generalmusikdirektor Florian Ziemen vorbehalten hat. Ein deutliches Zeichen seiner Wertschätzung für die gut gemachte Partitur. Die liefert in der Tat eine Fülle von schmissigen Couplets, Walzern und Swingnummern mit Ohrwurm-Qualität und frech gereimten Texten. […] Am Schluss dann Bravorufe, Standing Ovations und viele Vorhänge. (Hildesheimer Allgemeine Zeitung)
Das ausführliche Programm sowie den Kartenverkauf finden Sie unter www.kultur-räume-gt.de