Gütersloh. Seit über zwei Jahrzehnten pflegen der Kreis Gütersloh und die Region Valmiera in Lettland eine enge Partnerschaft im Bereich Schule und Bildung. Diese erfolgreiche Kooperation hat bereits zahlreiche Früchte getragen und wird aktuell weiter vertieft. Innerhalb des Besuchs einer über 20-köpfigen Delegation aus der Region Valmiera gab es jetzt ein besonderes Bildungsprogramm. Die Kleingruppe ist an verschiedenen Standorten im Kreis Gütersloh unterwegs.
Einen warmherzigen Empfang bereiteten Lehrende und Kinder der Peter-August Böckstiegel-Gesamtschule Borgholzhausen den lettischen Gästen. Diese wurden gemeinsam mit Gästen der Gituru Secondary Scool aus Kenia empfangen – unter anderem mit Liedern und einem pantomimischen Stück.
‚Jambo! Karibu! Labien‘ und auf Deutsch ‚Willkommen und guten Tag‘ hieß es für die Gäste, bevor sich die Letten zur Besichtigung der Schule zusammen fanden. Es folgte ein Vortrag mit Diskussion „Deutsches Bildungssystem am Beispiel NRW“.
In den vergangenen Jahren wurden verschiedenste bildungsrelevante Themen in dieser Partnerschaft behandelt. Angefangen von Schulentwicklung über kompetenzorientierten Unterricht bis hin zum Übergang von der Schule in den Beruf standen vielfältige Aspekte im Fokus. Der Austausch erfolgte bei gegenseitigen Besuchen, Erfahrungsaustauschen und Fortbildungsmaßnahmen. Hierbei spielten die Abteilung Bildung und das Bildungsbüro des Kreises Gütersloh eine entscheidende Rolle als Partner und aktive Mitgestalter.
„Schlechter Unterricht wird durch Digitalisierung nicht gut. Aber guter Unterricht wird besser“, sagte Schulleiterin Ulla Husemann bei ihrer Einführung.
Im Rahmen des vergangenen Delegationsbesuchs im Mai dieses Jahres wurde insbesondere das Thema ‚Digitale Schule‘ sowie der Bereich ‚Differenzierung‘ behandelt. Hierbei organisierte der ehemalige Leiter der Abteilung Schule und Bildung, Gerd Clarfeld, unterstützt von seiner Frau Mechthild, eine eintägige Schulung für Schulleitungen und Schulaufsichtspersonen aus der Region Valmiera.
Die Diskussionen und Anregungen aus diesem Seminar hatten weitreichende Folgen: Vertreterinnen und Vertreter des Parlaments aus der Region Valmiera griffen das Thema ‚Digitale Schule‘ auf und entschieden sich, den Kreis Gütersloh zu besuchen. Eine achtköpfige Delegation aus Regierungs- und Parlamentsmitgliedern ist derzeit – noch bis zum 27. August zu Gast im Kreis Gütersloh, um das wegweisende Projekt ‚Schule. Digitale Bildung‘ näher kennenzulernen. Dieses Projekt, das in ganz Deutschland Beachtung findet, ist eine gemeinsame Initiative des Kreises, seines Bildungsbüros und des Zentrums für digitale Bildung.
Während ihres Besuchs werden die Delegierten die Gelegenheit haben, verschiedene Schulen im Kreis zu besuchen und in deren Unterrichten zu hospitieren. Das Ziel ist es, Erfahrungen auszutauschen und Kooperationsmöglichkeiten zu erörtern. Das detaillierte Besuchsprogramm wurde von Clarfeld in enger Zusammenarbeit mit dem Bildungsbüro erarbeitet und wird entsprechend begleitet. Nachmittags wurde das Projekt ‚‘Schule/Digitale/Bildung‘ vertieft. In den kommenden Tagen stehen Besuche in einer Grundschule (Steinhagen), einer Sekundarstufe II (Halle/Westf.) und die Auswertung und Ergebnissicherung (Rheda-Wiedenbrück) auf der Agenda.
Diese Zusammenarbeit zwischen dem Kreis Gütersloh und der Region Valmiera zeigt, wie durch den internationalen Austausch im Bildungsbereich innovative Ideen gefördert werden und neue Impulse für die Weiterentwicklung des Bildungssystems entstehen können.
Schulleiterin Ulla Husemann (re.) führte in den Tag ein. „Schlechter Unterricht wird durch Digitalisierung nicht gut. Aber guter Unterricht wird besser.“ Links die Partnerschaftskoordinatorin und Übersetzerin, Rudite Markus.
Vertiefung am Nachmittag: Auf dem Gelände der LWL-Klinik Gütersloh fand die Vorstellung des Projektes ‚Schule/Digitale/Bildung‘ statt. Die Gäste stellten sich zum Erinnerungsfoto mit Roll-up.