Gütersloh. Am Berufskolleg Halle herrscht Investitionsbedarf. Deswegen tagte am Donnerstag, 25. April, der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport vor Ort in der Aula des Berufskollegs. Es ging der Verwaltung darum, frühzeitig zu informieren – und den Politikerinnen und Politikern bei einem Rundgang durch die Schule vor Ort zu zeigen, dass das Gebäude in die Jahre gekommen ist. Die ersten Gebäudeteile stammen aus den 50er-Jahren, es wurde immer wieder erweitert. Heute erstreckt sich das Gebäude auf einer sehr großen Fläche. Die Botschaft der Verwaltung lautete an diesem Nachmittag: 1) Der Standort des nördlichsten Berufskollegs im Kreisgebiet soll bestehen bleiben. 2) Im Rahmen einer umfangreichen Schulentwicklungsplanung für alle fünf Berufskollegs wird das Bildungsangebot sowie das Raumangebot überplant und zukunftsfähig aufgestellt. 3) Auch einen Neubau will die Verwaltung vor dem Hintergrund des Sanierungsbedarfs zu diesem Zeitpunkt nicht ausschließen. Es komme darauf an, was wirtschaftlich und unter Aspekten der Nachhaltigkeit am Ende besser sei.
Die Kreisverwaltung hatte das Architekturbüro Brüchner-Hüttemann Pasch im vergangenen Jahr beauftragt, eine Bestandsaufnahme des bestehenden Gebäudes zu machen. In der Ausschusssitzung stellten die Architekten nicht nur das Ergebnis ihrer Bewertung vor, sondern zeigten zugleich Alternativen auf. Das Gebäudeensemble aus ursprünglich drei verschiedenen Schulen ist stark sanierungsbedürftig. Die ehemalige Kreisberufsschule (Baubeginn 1950) die ehemalige Landwirtschaftsschule (1954) und die ehemalige Realschule (1955) sind immer wieder in Teilen saniert beziehungsweise modernisiert worden. Über die Jahrzehnte wurde zudem immer wieder angebaut und ergänzt. Die Sporthalle Ravensberg (1965/66), die ‚neue‘ KBS-Sporthalle (1980-1982), die Erweiterung der Realschule (1968), die Erweiterung der Berufsschule (1977/78) der Werkstattbereich (1982/83) sowie der Verbindungstrakt zwischen Realschule und Berufsschule (1982). Eine grundlegende Sanierung des weitläufigen Gebäudeensembles hat es jedoch nicht gegeben. Laut Brüchner-Hüttemann Pasch sollte angesichts des Sanierungsbedarfs auch überlegt werden, ob ein Neubau Sinn machen würde. Der würde möglicherweise nicht einmal mehr Geld kosten, wenn man berücksichtigt, dass für die Bauphase bei einer Sanierung eine Übergangslösung geschaffen werden muss und sei langfristig die günstigere Variante. Vor allem der energetische Standard und die Weitläufigkeit des Berufskollegs mit seinen zahlreichen Verkehrsflächen seien nicht zeitgemäß. Allein ein Drittel der Wegeflächen ließe sich bei gleichem Raumpotenzial sparen, wenn man neu bauen würde. Der bestehende Bau habe zwar noch Möglichkeiten für energetische Verbesserungen, aber auf den neuesten Stand sei er mit Sanierungsmaßnahmen nicht zu bringen.
Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport tage am Donnerstagnachmittag in der Aula des Berufskollegs Halle.
Foto: Kreis Gütersloh