Gütersloh. ‚Das Schutzkonzept in der Kindertagespflege‘, so lautet das Thema von drei Fortbildungen, die die Abteilung Jugend des Kreises Gütersloh organisiert hat und aktuell durchführt. Referent ist Marco Lehmann, der sich unter anderem sowohl auf den Bereich Kinderschutz als auch auf die Kindertagespflege spezialisiert hat. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Kindertagespflegepersonen, die in den zehn Kommunen tätig sind, in denen der Kreis für die Kindertagespflege zuständig ist. Veranstaltungsorte sind in Borgholzhausen, Rheda-Wiedenbrück und Harsewinkel.
Jedes Kind soll sich frei entfalten und positiv entwickeln können. Dafür benötigen sie einen sicheren Ort. Die Auseinandersetzung der Kindertagespflegepersonen mit den Themen des Kinderschutzes führen zu Reflexionsprozessen von eigenen Kommunikations- und Handlungsweisen gegenüber den zu betreuenden Kindern. Weiterhin hilft es ihnen mehr Handlungssicherheit für den Kinderschutz innerhalb der eigenen Kindertagespflegestelle zu erlangen. „Jede Kindertagespflege benötigt ein selbst erstelltes Kinderschutzkonzept, weil es einen verlässlichen Präventionsbaustein im Kinderschutz darstellt“, erklärt Referent Marco Lehmann, Kinderschutzfachkraft und Sozialarbeiter.
Eine der drei Fortbildungen fand in den Räumlichkeiten des Caritasverbands für den Kreis Gütersloh e.V. in Rheda-Wiedenbrück statt. Teilgenommen haben 15 Kindertagespflegepersonen, die ein eigenes Schutzkonzept erarbeitet haben. Die Erarbeitung eines solchen ist aktuell noch freiwillig, dennoch machen sich viele Kindertagespflegepersonen bereits jetzt auf den Weg eigene Kinderschutzkonzepte zu erstellen und sind damit fachlich und qualitativ den gesetzlichen Standards voraus. Organisatorisch begleitet wurden die Kindertagespflegepersonen während der Fortbildung von zwei neuen Vermittlerinnen, die seit Sommer tätig sind: Lisa-Marie Ewers und Mariella Bockholt (beide vom Caritasverband Kreis Gütersloh e.V.). Sie unterstützen und beraten die Kindertagespflegepersonen während ihrer Tätigkeit in den Orten Rietberg, Langenberg und Schloß-Holte Stukenbrock. Sie führen Hospitations- und Reflexionsgespräche mit den Kindertagespflegepersonen, bieten Netzwerktreffen und stehen den Eltern für Fragen zur Kindertagespflege zur Verfügung.
Ebenfalls bei der Fortbildung dabei war Julia Grahl von der Abteilung Jugend des Kreises. Sie ist Ansprechperson für Menschen, die sich für die Tätigkeit als Kindertagespflegeperson interessieren und begleitet den Prozess bis zum Start der Tätigkeit, unterstützt und berät die Vermittlungsstellen in den einzelnen Orten des Kreises Gütersloh (ausgenommen Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh und Verl) und organisiert Fortbildungen für die Kindertagespflegepersonen.
Kindertagespflege
Die Kindertagespflege spielt, als gleichwertiges Angebot neben der Kindertageseinrichtung, eine wichtige, unterstützende Rolle, um Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Eltern, die sich für die Kindertagespflege entscheiden, schätzen die flexible Betreuung in familienähnlicher Atmosphäre durch eine Bezugsperson. Daher sind die Kindertagespflegepersonen im Betreuungssystem unerlässlich.
Kindertagespflegepersonen arbeiten selbstständig und betreuen entweder im elterlichen Haushalt, alleine in ihren eigenen- oder in angemieteten Räumlichkeiten maximal bis zu fünf Kinder gleichzeitig. Wird die Aufgabe durch zwei oder drei Kindertagespflegepersonen übernommen, können bis zu neun Kinder gleichzeitig betreut werden.
Wer Interesse an einem Betreuungsplatz in der Kindertagespflege hat, findet die aktuellen Kontaktdaten der Mitarbeiterinnen der Abteilung Jugend und der örtlichen Vermittlerinnen auf der Homepage des Kreises Gütersloh (www.kreis-guetersloh.de/Kindertagespflege).
Bei der Fortbildung ‚Das Schutzkonzept in der Kindertagespflege‘ in den Räumlichkeiten des Caritasverbands für den Kreis Gütersloh e.V. in Rheda-Wiedenbrück (v. l.): Julia Grahl (Abteilung Jugend, Kreis Gütersloh), Lisa-Marie Ewers (Caritasverband Kreis Gütersloh e.V.), Mariella Bockholt (Caritasverband Kreis Gütersloh e.V.) sowie Referent Marco Lehmann.
Foto: Kreis GT