Kreisstraßenbauprogramm: 4,2 Millionen für Fahrbahnsanierungen, Brücken- und Radwegebau

Gütersloh. Dem Kreisstraßenbauprogramm 2021 hat der Ausschuss für Mobilität gestern grünes Licht erteilt. Vorbehaltlich der Zustimmung im Kreisausschuss und im Kreistag ist damit der Weg für Fahrbahnsanierungen, Radwege- und Brückenbau frei. 3,15 Millionen Euro will der Kreis Gütersloh für die Maßnahmen in die Hand nehmen. Mit Zuschüssen Dritter von gut einer Million wird kalkuliert. Zudem darf die Fachabteilung für knapp zwei Millionen Verpflichtungen eingehen, die erst in späteren Jahren kassenwirksam werden, beispielsweise für umfangreiche Maßnahmen, die nicht im Haushaltsjahr 2021 schlussgerechnet werden.

Frank Scheffer, Dezernent Bauen und Umwelt bewertet die Pläne des Kreises: „Mit diesem Bauprogramm verfolgen wir mehrere Ziele. Die Infrastruktur des Kreises wird verbessert, Sicherheit, Leichtigkeit des Verkehrs und die Dorfentwicklung sind im Blick. Zudem wird das Radwegenetz aufgewertet.“

Mehr Sicherheit im Dorf: Kreisstraße 3 Kapellenstraße und K9 Am Postdamm in Rheda-Wiedenbrück

Beide Straßen weisen einen schlechten Fahrbahnzustand auf und sind zunehmend nur noch mit großem Unterhaltungsaufwand verkehrssicher zu halten. Sie sollen auf einer Länge von insgesamt 2.800 Metern saniert werden. Gleichzeitig wird der Kreisverkehr in Lintel barrierefrei gestaltet, ebenso der Fußgängerüberweg vor der Grundschule. Im Kreisverkehr werden die Radfahrerfurten mit 5 Metern Abstand zum Kreisverkehr markiert und in roter Farbe ausgeführt. Die Fußgängerübergänge werden 3,50 Meter breit sein und erhalten eine Beleuchtung. Diese Maßnahme wird mit 700.000 Euro für 2021 und einer halben Million fürs Folgejahr kalkuliert.

Vor der eigentlichen Bauzeit fertig: Kreisstraßen 28 und K 29

Fahrbahn- und Radwegebaumaßnahmen an der Theenhausener Straße in Werther und der Barnhauser Straße in Borgholzhausen wurden früher abgeschlossen, als erwartet. Für das Haushaltsjahr 2021 sind Haushaltsmittel in Höhe von 420.000 Euro vorgesehen, die zwar schon verbaut aber noch nicht schlussgerechnet sind. Beide Maßnahmen wurden aufgrund der aneinandergrenzenden Lage als ein gemeinsames Projekt ausgeschrieben, was Ressourceneinsparungen mit sich brachte. Mit dem Radweg an der K 28, der im Ortsteil Theenhausen beginnt und an der Brinker Straße endet, wurde der Anschluss an das Radwandernetz in Niedersachsen hergestellt. Ebenso wurden durch diese Maßnahme die touristischen Radrouten „Adel verpflichtet“ und der Rundwanderweg Nr. 10 um Borgholzhausen sicherer angeschlossen.

Hengeberg in Halle

Die Baumaßnahme wurde in 2020 fertiggestellt, ist aber noch nicht in allen Teilen abgerechnet. Der Kreis Gütersloh ließ als Baulastträger einen 2,5 Meter breiten Radweg neu anlegen und ein Amphibienleitsystem einbauen.

Zur Verbesserung der Sichtverhältnisse und der Fahrdynamik wurde die Kurve im Bereich ‚Grüner Weg‘ entschärft und die Kuppe um drei Meter abgetragen. Die neue Fahrbahn für Fahrzeuge ist nun sechs Meter breit und verfügt zusätzlich über einen Sicherheitsabstand von 1,75 Metern zum Radweg. Im Neubauabschnitt ist Tempo 70 erlaubt – aktuell noch gedrosselt auf 50 Kilometer/Stunde wegen der neuen Fahrbahndecke.

Fünf Kilometer neuer Radweg in Langenberg

Radwegebau hört nicht an der Kreisgrenze auf. Den Lückenschluss zum Kreis Warendorf bringt in 2021 ein Radweg, der entlang der Kreisstraßen 55 (Stromberger Straße) und K 56 (Matheweg) angelegt wird. Diese Verbindung ist im Netzentwurf des Alltagsradwegekonzepts Kreis Gütersloh aufgelistet. Ins laufende Haushaltsjahr werden voraussichtlich 300.000 Euro fallen. Der zweieinhalb Meter breite Radweg soll in bituminöser Bauweise gefertigt werden. Bei der Querung des Forthbaches ist eine Geh/Radwegbrücke neu zu erstellen. Zudem müssen zwei Viehtrifte (Tunnel für Viehtrieb) verlängert werden. Mit der Ausschreibung kann begonnen werden, sobald es einen Förderbescheid vom Land gibt. Im Idealfall wird mit dem Brückenbau schon im Herbst begonnen.

Sanierung läuft

Zusätzlich sind Mittel in Höhe von 1,73 Millionen Euro vorgesehen, mit denen ausschließlich Fahrbahnen, Radwege und Brücken saniert werden. Allein für Grunderwerb und Gerätebeschaffung setzt der Kreis 300.000 Euro an. Kleinere Sicherungsmaßnahmen oder Planungsaufträge an Dritte werden ebenfalls aus diesem „Topf“ bestritten.