Gütersloh. Mit der Ankündigung des Landes Nordrhein-Westfalen, ab dem 1. März (Montag) deutlich mehr Impfdosen des Herstellers BioNTech/Pfizer liefern zu können, weitet das Impfzentrum seine Öffnungszeiten für die über 80-Jährigen aus. Entsprechend mehr Termine zur Corona-Schutzimpfung stehen zur Verfügung. Ein Teil der Termine ist bereits für die 2. Impfungen reserviert. Der andere Teil konnte und kann über die bekannten Anmeldemöglichkeiten der Kassenärztlichen Vereinigung gebucht werden.
Vor zweieinhalb Wochen startete das Impfzentrum seinen Betrieb. Nachmittags kamen die Senioreninnen und Senioren, die einen Impftermin hatten ab 14 Uhr in das Impfzentrum Kreis Gütersloh an der Marienfelder Straße 351. Für sie stand nur eine begrenzte Zahl Impfdosen zur Verfügung. Statt 1.423 pro Woche erhält der Kreis Gütersloh ab nächster Woche 2.440 Impfdosen des Herstellers BioNTech/Pfizer für diese Zielgruppe. Das Impfzentrum wird daher ab Montag auf den Zwei-Schichtbetrieb umstellen und auch vormittags für die ältere Zielgruppe öffnen. Jeden Tag wird den ganzen Tag über beides angeboten, vier Impfstraßen BioNTech und zwei Impfstraßen AstraZeneca.
Von dem Impfstoff von AstraZeneca erhält der Kreis unverändert 1.118 Impfdosen pro Woche. Mit ihm werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ambulanten Pflegedienste, aber auch andere Personen aus Berufsgruppen der Priorität 1 sowie die Kolleginnen und Kollegen der drei Rettungswachenträger (Städte Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück und Kreis Gütersloh) geimpft. Bereits vergangenes Wochenende waren über die Hälfte aller Beschäftigten des Rettungsdienstes mit der Erstimpfung versorgt. Bis zum heutigen Freitag (26. Februar) kommen alle drei Rettungswachenträger auf eine Quote von jeweils über 80 Prozent bezüglich der Erstimpfung, das sind 281 Personen. Teilweise ist auch die Zweitimpfung bereits verabreicht.
Laut Dr. Michael Hanraths, medizinischer Leiter des Impfzentrums Kreis Gütersloh, ist eindeutig wiederlegt, dass der Impfstoff von AstraZeneca eine zu geringe Wirksamkeit habe. Die Impfreaktionen, von denen berichtet wird, beschreiben die Immunantwort des Körpers. Und sie kämen bei diesem Impfstoff nur bei der ersten Impfung vermehrt vor, nicht bei der zweiten. Der Wirkstoff sei geeignet, einen schweren Krankheitsverlauf zu verhindern und darum gehe es doch „Jetzt zu sagen, ich lasse mich nicht impfen, empfinde ich als riskant. Den Impfstoff schlecht zu reden, ist völliger Blödsinn“, so Dr. Hanraths. Es gebe außerdem Hinweise, dass der Impfstoff von AstraZeneca besonders geeignet sei, zu vermeiden, dass der Geimpfte weitere Personen anstecke.
Im Kreis Gütersloh sind bisher 12.528 Personen (Stand 25. Februar) mit der Erstimpfung versorgt – plus die Impfungen in den Krankenhäusern, die das in eigener Regie umsetzen. Davon entfallen 5.740 Erstimpfungen auf das Impfzentrum, eine dreistellige Zahl an Personen hat bereits die Zweitimpfung erhalten. Die 34 vollstationären Senioreneinrichtungen sind durch die behandelnden Ärzte und ihre Mitarbeiter fast komplett – also Erst- und Zweitimpfung – geimpft, lediglich in drei Häusern müssen noch einzelne Stationen nachgeimpft werden, in denen es Ausbrüche gegeben hat. In den 70 Pflegewohngruppen und Hausgemeinschaften ist in 67 bereits die Erstimpfung erfolgt, in 52 die zweite Impfung.
Die über 80-jährigen Personen, die noch keinen Termin erhalten haben, können diesen weiterhin telefonisch unter 0800 / 116 117 02 beziehungsweise 116 117 oder online unter www.116117.devereinbaren. Das Impfzentrum Kreis Gütersloh hofft, angesichts der größeren Liefermenge mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer, die Impfung der über 80-Jöhrigen im April abschließen zu können.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei Rettungswachenträger im Kreis sind inzwischen zu über 80 Prozent mit der ersten Impfung versorgt: Markus Brock (Sachgebietsleiter Rettungsdienst Kreis Gütersloh), Matthias Hillemeyer und Dennis Tanger (beide Rettungsdienst Kreis Gütersloh) mit Dr. Michael Hanraths (medizinischer Leiter des Impfzentrums Kreis Gütersloh) und Bernhard Riepe (Leiter des Impfzentrums Kreis Gütersloh) vor dem Impfzentrum des Kreises Gütersloh. Foto: Kreis Gütersloh