Spatenstich Kreishaus ‚Auf dem Stempel‘ – „Modern, funktional und bürgerorientiert“

Gütersloh. Das neue Verwaltungsgebäude des Kreises Gütersloh soll sowohl in seiner Funktionalität als auch in seinem Erscheinungsbild Maßstäbe setzen. Das versprachen Bauherr und Architekt beim symbolischen Spatenstich am Donnerstag, 2. Dezember. Unweit des Kreishauses Gütersloh, an der Straße ‚Auf dem Stempel‘ baut der Kreis Gütersloh ein Verwaltungsgebäude für 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Gütersloher Standorte des Jobcenters, die Abteilung Jugend sowie die Revision ziehen in den Neubau nach Plänen des Bielefelder Architekturbüros Brüchner-Hüttemann Pasch ein.

Erste Überlegungen zu einem Neubau seien bereits 2017 vom Dezernat 5, dem Jobcenter, angestoßen worden, erinnerte Landrat Sven-Georg Adenauer. Dessen Mitarbeiter in der Kreisstadt verteilen sich derzeit noch auf fünf angemietete Bürogebäude im gesamten Stadtgebiet. Aber nicht nur das Jobcenter braucht Platz: Im benachbarten Kreishaus Gütersloh sind bereits seit drei Jahren alle Raumreserven erschöpft. In den vergangenen Jahren sind nach und nach unter anderem der Kreissportbund, die Revision sowie die Wirtschaftsförderung pro Wirtschaft GT bereits ausgezogen, um Platz zu machen. „Modern, funktional und bürger- sowie dienstleistungsorientiert“, so der Landrat, solle das Gebäude werden. Insbesondere in dem vom Jobcenter genutzten Teil wird ein neues Raumkonzept umgesetzt. Unterschieden wird in Front- und Backoffice – es entstehen also Bereiche, in denen die Besucherinnen und Besucher empfangen werden und Bereiche, die ausschließlich der Büroarbeit dienen ohne Besucherverkehr.

Mit der Konzeptidee und dem Erscheinungsbild wolle das Büro die „Qualität des Kreishauses Gütersloh fortführen“, betonte Architekt Kai Brüchner-Hüttemann. Das Verwaltungsgebäude werde freundlich, offen und lichtdurchflutet. Es ist so konzipiert, dass sowohl ein Anbau als auch eine Aufstockung möglich sind. Bis zu 40 Sonden werden für die Geothermie-Anlage im Erdboden versenkt, Probebohrungen hat es bereits im vergangenen Jahr gegeben. Das Gebäude wird den Passivhausstandard erreichen. Überall dort, wo auf dem Dach keine Photovoltaik- oder Lüftungsanlage installiert ist, wird ein Gründach realisiert.

Die Kreistagspolitik ist von Beginn an eng in die Planung des Neubaus involviert gewesen: Das reichte vom Preisgericht des Architektenwettbewerbs, den Brüchner-Hüttemann Pasch für sich entschieden haben, bis zur konkreten Raumplanung. Im ‚Arbeitskreis Neubau‘ unter Vorsitz von Helmut Kaltefleiter brachten sich neun Kreistagsmitglieder ein: In neun Sitzungen diskutierten sie unter anderem das Raumprogramm, Konstruktionsalternativen und Fassadengestaltung sowie die energetischen Rahmenbedingungen, die Gestaltung der Außenanlagen und vieles mehr. „Erfreulicherweise sind unsere Beratungsergebnisse im Arbeitskreis fast immer einstimmig gefallen“, zieht Kaltefleiter eine Bilanz. Das Projekt wird fortlaufend von einem Projektsteuerer begleitet: Abdelhamid Moamedi vom Büro Hitzler-Ingenieure (Köln) wird im Auftrag des Bauherrn Zeitpläne, Kosten, Termintreue und vieles mehr im Blick behalten.

Der gesamte Zeitplan war durch einen Hackerangriff auf die europäische Vergabeplattform leicht verrutscht, mit den Bauarbeiten startet Rohbauunternehmer Fechtelkord & Eggersmann nach den Weihnachtsferien.

Symbolischer Spatenstich für das neue Verwaltungsgebäude des Kreises Gütersloh (v.l.): Dezernent Fred Kupczyk, Kreisdirektorin Susanne Koch, Landrat Sven-Georg Adenauer, Helmut Kaltefleiter (Vorsitzender des Arbeitskreises Neubau), Architekt Kai Brüchner-Hüttemann, Peter Westerbarkey (Architekt Kreis Gütersloh), Marc-André Zander (Fechtelkord & Eggersmann), Fritz Spratte (Arbeitskreis Neubau), Dezernent Ingo Kleinebekel, Oliver Krümpelmann (Arbeitskreis Neubau), Anke Dreier (Abteilungsleiterin Gebäudewirtschaft), Henrika Küppers und Birgit Niemann-Hollatz (beide Arbeitskreis Neubau).     Foto: Kreis Gütersloh

So wird das neue Kreishaus ‚Auf dem Stempel‘ nach seiner Fertigstellung aussehen. Lediglich die Vorplatzgestaltung wird anders gestaltet, unter anderem sind die Brunnen Fahrradständern gewichen.    Visualisierung: Architekten Brüchner-Hüttemann Pasch