Generalversammlung der Sonnenwende – Bürger-Energie-Region Gütersloh eG

Kaum werden die Tage wieder kürzer (die Sommersonnenwende war in diesem Jahr am 21.6.) geht die Energiegenossenschaft Sonnenwende – Bürger-Energie-Region Gütersloh eG quasi in die Bütt und schließt ihr Geschäftsjahr mit der nun 12. Generalversammlung ab; in diesem Jahr war das am 24.6. um 19 Uhr im Kulturort Wilhalm.

Im Großen und Ganzen verlief die Versammlung recht unspektakulär. Routiniert berichtete der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Michael Hönsch, unterstützt durch den Vorstandsvorsitzenden Stephan Rieping (der dritte Vorstand, Markus Kiffmeier, war diesmal nicht an Bord, da er einen wichtigen Familientermin hatte) den anwesenden Genossen (insgesamt gab es inklusive der Stimmrechtsübertragungen 43 Stimmen) über die Höhen und Tiefen in der Genossenschaft im letzten Geschäftsjahr.

So freute man sich im letzten Geschäftsjahr erst riesig über zwei neue Großprojekte in Gütersloh und wurde dann in Folge in Sachen Lukrativität der Projekte etwas ausgebremst, weil unerwartete Zusatzkosten, Verzögerungen und Lieferengpässe entstanden sind. Konnte man im Oktober letzten Jahres noch die Sektkorken für ein erfolgreich in Betrieb genommenes PV-Projekt in Harsewinkel knallen lassen, so bekam man bei einer anderen PV-Anlage, ebenfalls in Harsewinkel, die Hiobsbotschaft, dass aufgrund einer Dachundichtigkeit die PV-Anlage vermutlich auf eigene Kosten einmal ab- und wieder aufgebaut werden muss. Und bei all dem steckte noch etwas der Ärger im Hinblick auf die PV-Anlage auf der Greffener Grundschule in den Schuhen, da dort aufgrund einer Dachsanierung, die mehrere Monate in Anspruch genommen hat, ebenfalls enorme Kosten entstanden sind. Achja, einige personelle Engpässe aufgrund von längeren Krankheiten im Vorstand im letzten Viertel des Geschäftsjahres 2021 sorgten ebenfalls noch für etwas finanzielles Durcheinander, da ein Kredit nicht rechtzeitig abgeschlossen werden konnte und somit kurzfristig die Liquidität der Genossenschaft ungünstig da stand.

Andererseits berichtete wiederum der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Grünwald in seinem recht kurz gehaltenen Vortrag über die erfolgreiche Verbandsprüfung, die alle zwei Jahre stattfindet und die der Genossenschaft erneut eine sehr geordnete Geschäftsführung bestätigt hat.

Aber wo lief im letzten Jahr auch schon alles reibungslos, besonders in ehrenamtlichen Bereichen, deshalb blicken die ehrenamtlichen Vorstände und Aufsichtsräte der Energiegenossenschaft Sonnenwende auch positiv in die Zukunft. Immerhin hat man seit Bestehen der Genossenschaft bereits 1,8 Mio. regenerative und sicherlich auch friedensstiftende Kilowattstunden erzeugt und Jahr aus Jahr ein gute Dividenden erwirtschaftet. Das man abundan die Erwartungen mal enttäuschen muss, wie in diesem Jahr mit einer Dividende von 0% ist sicherlich auch dem Denken vieler in dieser Genossenschaft geschuldet, denn in erster Linie geht es darum, etwas für die Bürgerenergiewende und damit gegen den Klimawandel zu tun. So ging denn auch der Ausblick der Vorstände in genau diese Richtung: Engagiert weitermachen, die aktuelle Zeit der Ungewissheit nutzen, um sich intern robuster aufzustellen und gemeinsam mit den 164 Genossen und Partnern (vor allem den Bürgerwerken mit ihren finanziell sehr interessanten Ökostrom- und Ökogasangeboten) wieder mehr Fahrt aufzunehmen.