„Die Illusion des Sehens“
Elke Barkey ist aktives Mitglied der Gruppe 13.
Mit dem Titel „Illusion des Sehens“ überschreibt Elke Barkey damit ihre Arbeiten, die sowohl aus Gemälden als auch aus Objekten und Skulpturen bestehen.
„Immer wieder werde ich gefragt, was ich darstellen möchte“ so die Künstlerin. „Meine Bilder sind meist abstrakt und selbst meine Holzarbeiten sind nicht immer eindeutig. Ich genieße es frei zu arbeiten, arbeite in Schichten von Farbe, Spachtel, Sand und Kies, verarbeite Fundstücke.“ Die Künstlerin tritt so in einen Prozess zwischen Materie und Farbe. Im scheinbar Ungeordneten erscheinen Schatten von Gestalten, Landschaften und Formationen, die letztlich doch nur Illusion sind. Die Illusion des Sehens.
Das Schwierigste für sie in ihrer Kunst ist, es scheint nie etwas wirklich abgeschlossen zu sein, es gibt nie den wirklichen Moment zu sagen, jetzt ist das Werk endgültig.
Elke Barkeys Antrieb ist es, einen Weg zu suchen, die Welt zu durchdringen und zu entdecken. Im Durchdringen und Vermengen von Farbe und Materie regiert scheinbar der Zufall. Dem Prozess steht jedoch ein vielfältiges Beeinflussen der bildnerischen Eingriffe entgegen. Die Bilder der Künstlerin verweigern sich einer schnellen Deutung. Für den Betrachter führt das Sehen im Umgang mit der Materie zum Bewusstsein einer eigenen Aktivität. Scheinbar sehen wir Figuren, Gesichter, Landschaften. Und doch ist es nur eine Illusion; die Illusion des Sehens. Eingebettet in Material und Farbmaterie steht uns „Landschaft Tafel No 1“ gegenüber. Tiefe Einschnitte mit der Kettensäge stören die Idylle im Bild. Steinbrocken, Kies und Sand vereinen sich in einer kräftig farbigen Oberfläche.
In weiteren Werken findet man jedoch auch in Pastelltönen gemalte Landschaften in ruhigen Farbflächen oder konträr wiederum Bilder mit fast verwirrend aufgetragener Vielfalt. Elke Barkeys Repertoire ist erstaunlich vielseitig. Ganz bewusst entzieht sie sich dem Schubladendenken und verweigert sich einem bestimmten Stil.
Neben dem Arbeiten am Bild widmet sich Elke Barkey ihren plastischen Werken. Das Arbeiten mit Holz ist ein guter Kontrast zum Malen. Fündig wird die Künstlerin in den umliegenden Wäldern, am Wegesrand oder im Urlaub am Meer. Dann entstehen Werke wie das Paar aus einem Lindenstamm oder die Twins, zwei Fundhölzer vom Meer, die mit ihren Messingnägeln wie Mahnmale aufragen. Daneben ein pink rosa bemalter Holzstamm. Darüber Wolken aus Draht. Liebevoll geschnitzt steht das lebensgroße „Mädchen“ in der Ecke, ein bisschen trotzig und doch nur ein Stück Holz. Poetische Skulpturen für unsere Seele.
Die Fantasie macht das Werk. So wird die „Illusion des Sehens“ zum wichtigen Teil des Erkennens.
Weitere Infos unter: www.kunstverein-gruppe13.de
Ausstellung: „Die Illusion des Sehens“ vom 12. November bis 18. Dezember
Gruppe 13 e.V. Galerie im Haus Samson
An Der Dicken Linde 3
33442 Herzebrock-Clarholz
Eröffnung: Freitag 11. November ab 19 Uhr
Öffnungszeiten: Mi., Sa. und So. 15 bis 18 Uhr.
Fotos: Gruppe 13 e.V.