Gütersloh/Langenberg. Es ist auch in anderen Kreisen Gang und Gäbe, einen Blitzer bewusst einige hundert Meter hinter ein stationäres Radargerät oder auf die gegenüberliegende Seite zu stellen. So hat es jetzt der Kreis Gütersloh an der Bundesstraße 55 in Langenberg gemacht. Gegenüber des festen Starenkastens wurde bei einem Autohaus eine teilstationäre Anlage installiert. Sie überwacht nur die Fahrzeuge in Richtung Lippstadt.
„Es hat sich gezeigt, dass die Maßnahme nötig war, da sich die Leute nicht an die Regeln halten“, so Bernhard Riepe, Sachgebietsleiter Verkehrslenkung beim Kreis Gütersloh. Binnen vier Tagen Anfang Oktober wurden dort 115 Verkehrsteilnehmer mit durchschnittlich 65 Kilometern pro Stunde gemessen. Erlaubt sind 50 Stundenkilometer. Einige lagen im Bereich von 90 Kilometern pro Stunde und der schnellste hatte 102 Sachen drauf. Unter anderem wurde auch eine Schwertransportbegleitung mit Tempo 77 festgestellt.
„Die Wahrscheinlichkeit, als Raser erwischt zu werden, muss erhöht werden. Der Kreis wird den Druck in der Fläche erhöhen, man sollte 24/7 mit einer Kontrolle rechnen“, so Landrat Sven-Georg Adenauer. Der Kreis Gütersloh wird, wo immer das nötig ist und oft auch von Anwohnern erbeten wird, Messungen vornehmen. Wenn Verkehrsuntersuchungen bestätigen, dass an der betreffenden Stelle signifikant zu schnell gefahren wird, wird dort ein Geschwindigkeitsüberwachungsgerät aufgestellt.
Dabei, so Riepe, sei die Blitzerkontrolle nur das letzte Mittel der Wahl. Aufklärung und Prävention stehen – gerade für junge Leute – am Anfang. Es gibt Geschwindigkeitsdisplays, Fahrsicherheitstrainings und den so genannten Crash-Kurs. Gefährder werden von der Polizei angesprochen. Das Recht sieht den Führerschein auf Probe vor. Wer in dieser Zeit Verstöße begeht, hat neben dem Bußgeld mit Punkten in Flensburg oder mit Führerscheinmaßnahmen zu rechnen. Wenn diese Maßnahmen nicht greifen, gibt es kein anderes Mittel, als die konsequente Geschwindigkeitskontrolle. „Jeder Tote durch zu schnelles Fahren ist einer zu viel“, so Landrat Sven-Georg Adenauer: „Der öffentliche Verkehrsraum muss sicherer werden.“