Fahrsicherheitstraining für Senioren: Sicher hinterm Steuer

Gütersloh. Der Blick liegt konzentriert auf der Fahrbahn, die Hände auf drei und neun Uhr am Lenkrad. Geschickt manövriert Klaus Harkötter seinen blauen Skoda durch die Pylonengasse. Die Zahl auf dem Tacho steigt von Runde zu Runde. Er testet, mit welcher Geschwindigkeit er den Hindernisparcours kontrolliert meistern kann. Diese Übung gehört zum Fahrsicherheitstraining auf dem Flughafengelände in Gütersloh, bei dem Harkötter am Mittwoch, 26. Oktober, gemeinsam mit zwei weiteren Senioren und einer Seniorin mitgemacht hat. Die Übungen waren speziell für ältere Verkehrsteilnehmende ausgelegt, mitmachen konnte jeder ab 65 Jahren.

Ob Ausflüge mit den Enkelkindern, Städtetrips oder einfach die Fahrt zum Supermarkt – klares Ziel aller Teilnehmenden war: Sicher im Straßenverkehr unterwegs sein. Birgit Baldauf, Verkehrsfachberaterin der Verkehrswacht des Kreises Gütersloh, und Sebastian Brand von der Polizei Gütersloh halfen den Senioren, die eigenen Fahrkünste wieder aufzufrischen. Bevor die Rentner also den Motor starten durften, mussten sie erst mal die Fahrerkabine vorbereiten: Dazu gehörten unter anderem die optimale Sitzeinstellung, die Kontrolle des Sicherheitsgurtes sowie die Anpassung der Spiegel. Übrigens: Etwa alle acht bis zehn Sekunden sollte ein Blick in den Rückspiegel erfolgen. „Um die Umgebung richtig einschätzen und Gefahrensituationen frühzeitig erkennen und meistern zu können, muss man alles im Blick haben. Nicht nur was vorne auf der Straße passiert, sondern auch neben und hinter dem Fahrzeug“, erklärte Baldauf.

Im Notfall ist eine schnelle Reaktion gefragt: Die Vollbremsung. Für die Senioren ging es wieder ab auf die Piste, das Gaspedal durchdrücken und dann voll in die Eisen gehen. Wie und wann das Auto zum Stehen kommt, hängt unter anderem von der Geschwindigkeit ab. Und was wenn es regnet oder schneit? Um die Bremsweglänge auch bei winterlicher Fahrbahn zu simulieren, ging es im Laufe des Tages auf die Gleitfläche. Nach einigen Vollbremsungen auf der speziell präparierten Fahrbahn konnten alle Teilnehmenden ihr Auto sicher steuern und stoppen.

Baldauf und Brand hatten das Training speziell auf die Bedürfnisse der Senioren angepasst. Dabei ein ganz wichtiges Thema: Rückwärts und seitlich Einparken. „Statistisch passieren gerade in dieser Altersklasse die meisten Unfälle auf dem Parkplatz“, hob Brand hervor. Damit die Senioren auch bei einem Unfall richtig reagieren können, sind die beiden Trainer auch hier mit ihnen diverse Szenarien durchgegangen.

Das spezielle Fahrtraining für Senioren und Seniorinnen findet in der Regel vier Mal im Jahr statt, bei Bedarf auch öfter. Weitere Infos rund um das Seminar und zur Anmeldung erhalten Interessenten entweder per Telefon unter 05241/ 20000 oder auf der Internetseite der Verkehrswacht des Kreises Güterslohwww.vwgt.de. Auch für alle anderen Verkehrsteilnehmenden sowie für Fahranfänger gibt es dort Trainingsangebote.

Fahrsicherheitstraining für Senioren: Sebastian Brand (Polizei Gütersloh) und Birgit Baldauf (Verkehrsfachberaterin der Verkehrswacht des Kreises Gütersloh) mit den Teilnehmenden (v.l.) Klaus Harkötter, Jürgen Otto, Eckhardt Warweg und Annemarie Enninghorst an der Pylonengasse auf dem Flughafengelände in Gütersloh. Foto: Kreis Gütersloh