- In Berlin wurden in der vergangenen Woche die besten Ausbildungsbetriebe Deutschlands der Jahre 2022, 2021 und 2020 mit dem „Ausbildungs-Ass“-Preis geehrt.
- Die Holzmanufaktur Harsewinkel e.V. ist Deutschlands „Ausbildungs-Ass“ 2020 in der Kategorie „Ausbildungsinitiativen“.
- In der Holzmanufaktur Harsewinkel e.V. werden Schulabgänger mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung ausgebildet.
Probieren geht über Studieren – das sagen immer weniger junge Menschen. 2020 waren so viele Lehrstelle unbesetzt wie nie zuvor. Um den Trend umzukehren, braucht es kreative Lösungen. Die besten von ihnen wurden am Freitag im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin mit dem „Ausbildungs-Ass“ auszeichnet. Auf dem ersten Platz in der Kategorie Ausbildungsinitiativen landete die Holzmanufaktur Harsewinkel e.V. Das Unternehmen aus Ostwestfalen ist die beste Ausbildungsinitiative Deutschlands 2020.
Die Experten-Jury überzeugte der Betrieb mit einem Ausbildungskonzept, das es Schulabgängern mit Unterstützungsbedarf ermöglicht, eine anerkannte Handwerksausbildung zu absolvieren. Hierdurch soll den jungen Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden, ohne auf Unterstützung von staatlichen Stellen angewiesen zu sein.
Michael Burke, Vorstandsmitglied des Vereins, sagte nach der Preisverleihung: „Schulabgänger mit Unterstützungsbedarf fallen in Deutschland oft durch das Raster – sie haben kein Handicap, haben keinen Anspruch auf einen Arbeitsplatz in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, wo sie mit ihrem Arbeitspotenzial auch nicht hingehören. Aber für den ersten Arbeitsmarkt, so wie wir ihn aktuell kennen, gelten sie als zu leistungsschwach. Mit unserem Konzept möchten wir den jungen Leuten einen ersten Schritt in genau diesen Arbeitsmarkt ermöglichen.“
Verliehen wird das „Ausbildungs-Ass“ von den Wirtschaftsjunioren Deutschland, gemeinsam mit der INTER Versicherungsgruppe, den Junioren des Handwerks und dem Handwerk Magazin. Der Preis kürt bereits seit 1996 jedes Jahr die kreativsten Ausbildungskonzepte Deutschlands und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Das „Ausbildungs-Ass“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundeministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. In Berlin wurden in diesem Jahr neben den „Ausbildungs-Assen“ 2022 auch die besten Betriebe 2021 und 2020 ausgezeichnet, deren Preisverleihung Corona-bedingt ausgefallen war.
Der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung und Staatssekretär im Bundeministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner, sagte anlässlich der Preisverleihung im Haus der Deutschen Wirtschaft: „Der Einsatz für eine qualitativ hochwertige Begleitung junger Menschen auf dem Weg der dualen Ausbildung ist eine win-win-Situation für Unternehmen und Auszubildende, denn beide Seiten profitieren von der praxisnahen Ausbildung. Die heute vorgestellten Beispiele werden hoffentlich noch mehr Betriebe motivieren, sich für eine gute und praxisnahe Ausbildung zu engagieren. Um dieses Engagement zu unterstützen, haben wir sehr gerne als Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Schirmherrschaft über das AusbildungsAss übernommen.“
Eine Übersicht der Gewinner aller Jahrgänge und Kategorien gibt es hier:
https://wjd.de/projekte/ausbildungs-ass/preistraeger-ausbildungs-ass/
Die Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland, Denise Schurzmann, sagte im Rahmen der Veranstaltung: „Die heute ausgezeichneten Betriebe leisten einen essenziellen Beitrag für das deutsche Ausbildungssystem. Mehr Digitalisierung, mehr Inklusion und mehr Werbung für das duale System: So kann uns die Trendwende gelingen.“ Schurzmann ist selbst Geschäftsführerin eines ausbildenden mittelständischen Industriebetriebs. Die Wirtschaftsjunioren Deutschland haben bereits im Herbst 2022 einen Fünf-Punkte-Plan gegen den Fachkräftemangel veröffentlicht, der hier heruntergeladen werden kann. Der Verband ist das größte Netzwerk junger Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte unter 40 Jahren in Deutschland.
Foto von links nach rechts:
Vorstand Holzmanufaktur Harsewinkel e.V.
Dr. Wolfgang Strotmann, Michael Burke, Thorsten Kinner
(Bild: Holzmanufaktur e.V.)