„Ein Garten ist der beste Lehrer. Er lehrt Geduld und Sorgfalt, Belohnung und Aufopferung.“
Henrietta, Poppi, Valli und Ändi sind (vorerst) die Namen von 4 süßen und weichen Hennen, die in dem Schulgarten Harsewinkel ein neues zu Hause gefunden haben. Die vier wurden von dem Geflügelzuchtverein Harsewinkel gespendet. Durch so eine engagierte Kooperation ist der Garten zu einem vielseitigen, abwechslungsreichen und lebendigen Schulgarten erwacht.
Bereits vor der Pandemie entdeckten SchülerInnen und LehrerInnen das Potential einer großen, brachliegende Fläche an der Gesamtschule. Die Motivation tätig zu werden war groß, doch dann kam der Lockdown und aus Praxis wurde Theorie. Ideen und Pläne wurden angedacht, kalkuliert, angestrebt und beantragt.
Es mussten zahlreiche Anträge gestellt und Fördergelder beantragt werden. So verstrichen über zwei Jahre. Es brauchte viel Geduld, Durchhaltevermögen und die Hartnäckigkeit aller Beteiligten, diesen Prozeß zu, Abschluß zu bringen.
Dies alles wäre nicht möglich gewesen, ohne die Unterstützung der Schulleitung, einiger KollegInnen, der Hausmeister, Sekretärinnen und vor allem aber durch die Hartnäckigkeit und das große Interesse der SchülerInnen, für die der Garten mittlerweile ein fester, schöner und abwechslungsreicher Ort geworden ist.
Die gemeinsame Gestaltung des Gartens stand immer im Fokus. Durch gemeinsame Planung und das Involvieren verschiedener Bereiche innerhalb der Schule, wie der AWO, den AGs und nicht zuletzt der Außenwerkstatt, die sich um die Herstellung aller Sitzmöbel kümmerte und immer mit Rat und Tat zur Seite steht, konnte das Projekt erst umgesetzt werden.
Das Hauptziel stand und steht weiterhin im Vordergrund: Einen Bereich für SchülerInnen und LehrerInnen, in dem sie außerhalb des Klassenraums arbeiten, aber auch die Ruhe und Natur genießen können zu schaffen. In der Schule haben nicht nur Mathe, Deutsch und Englisch einen Raum. Ein Schulgarten ist ein besonderer Lernort, der die SchülerInnen nicht nur zum Entdecken und Beobachten einlädt, sondern auch ökologische Zusammenhänge in einem naturnahen Lebensraum erfahrbar macht, sowie zahlreiche Möglichkeiten für projektorientiertes und forschendes Lernen bietet.
Deshalb können sich LehrerInnen den Garten als Lernort (outdoor classroom) digital buchen und z. B. ihren Kunst- oder Mathe Unterricht nach draußen verlegen.
Die Bewegung an der frischen Luft macht den Kopf frei und sorgt für Abwechslung. Ganz nebenbei überträgt sich die Ruhe des Gartens auch auf die Stimmung der SchülerInnen.
Birnen, Pflaumen, Äpfel, Kohlrabi, Erdbeeren, Tomaten, verschiedene Kräuter und vieles mehr werden von den SchülerInnen angebaut, gepflegt und geerntet. Die frisch geernteten Zutaten können schließlich auf dem angeschafften Gasgrill zubereitet und anschließend verzehrt werden.
Schon einige nette Zusammenkünfte, in Form von Grillpartys, fanden in diesem neu geschaffenen Raum statt.
Für ein ganz besonderes Flair sorgen neuerdings unsere vier Hennen. Ein Seidenhuhn und 3 Zwerg-Cochin lernen gerade die SchülerInnen und die Schule kennen und fühlen sich sichtlich wohl.
Diese Hühner wurden nicht nur von dem Geflügelzuchtverein Harsewinkel gespendet, sondern der Verein war von Beginn an auch unterstützend an dem Projekt interessiert.
Der Verein hat tatkräftig dabei geholfen, den Hühnern ein neues Zuhause zu geben. Gemeinsam mit den Experten wurde die Hühnerhaltung geplant mit Schülern das Gehege aufgebaut und auch in der Ferienzeit haben sich Vereinsmitglieder bereit erklärt, sich um die Hühner zu kümmern.
Die Schüler sollen auch in der Zukunft ihre eigenen Ideen umsetzten, ihren „Raum“ schaffen, sich wohlfühlen und sich mit der Schule identifizieren. Die anfallenden Aufgaben im Garten sind vielseitig und fördern neben gärtnerischen, handwerklichen und hauswirtschaftlichen Fähigkeiten auch soziale Kompetenzen, wie Selbstständigkeit, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Aktuell baut die Klasse 6b der Schule im Naturwissenschaften-Unterricht Bohnentipis, pflegen diese und beobachten den Prozess der Keimung. Während das Profil Naturwissenschaften im Jahrgang 5 ein Steinbeet und eine Blumenwiese anlegt, damit die Bienen sich in den selbstgebauten Bienenhotels wohlfühlen.
Die Garten AG möchte in der Zukunft ein Feuchtbiotop anbauen.
Die Hühner sollen ein Instagram-Profil eingerichtet bekommen, um den SchülerInnen u.a. den Umgang mit den Medien beizubringen. Langfristig ist auch eine Bienen- und Honig-AG geplant.
Auf dem Foto zu sehen sind: Herr Ossenbrink, Herr Nathmann und Herr Jostkleigrewe (Geflügelverein Harsewinkel), SchülerInnen der Garten AG und V. Wiengarten (Lehrerin)
Foto: Städtische Gesamtschule Harsewinkel